10. Apr 2025
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Makroausblick
Auf Langfristigkeit ausgerichtet
Ansichten vom General Account von TIAA
Laut der EQuilibrium-Umfrage von Nuveen schätzen institutionelle Investoren, einschließlich Versicherern, das Umfeld im Jahr 2025 als weniger unsicher ein – trotz anhaltender Sorgen über geopolitische Risiken und Marktvolatilität. Wie blenden langfristige Anleger das Marktrauschen aus?
Für langfristige US-Investoren stellen Unsicherheit und Instabilität zweifellos Herausforderungen dar, insbesondere in einem politischen Umfeld, wie wir es seit Jahresanfang erleben. Trotzdem müssen wir vorausschauend agieren und sicherstellen, dass unsere Portfolios vollständig investiert sind und attraktive risikobereinigte Renditen generieren.
Damit sind wir direkt bei einer Frage, mit der wir uns bereits im Juni 2024 beschäftigt haben: wie man resiliente Portfolios aufbaut, die unter verschiedenen Marktbedingungen gut abschneiden. Für TIAA bedeutet dies, durch eine solide Einzeltitelauswahl und eine breite Diversifikation über verschiedene Sektoren und Regionen ein unseren Risikovorgaben entsprechendes „Allwetter“-Portfolio zusammenzustellen.
Aktuell gehen wir davon aus, dass die Inflation tendenziell steigen wird und daher noch länger mit höheren Zinsen zu rechnen ist. In diesem Umfeld setzen wir auf eine ausreichende Kapitalbasis, um dem turbulenten Umfeld standzuhalten, und einen höheren Liquiditätsbestand, um handlungsfähig zu sein, wenn sich durch die Volatilität der Märkte attraktive Einstiegschancen in bestimmten Anlageklassen wie Infrastruktur oder strukturierten Kreditprodukten eröffnen.
Wir führen regelmäßige Stresstests durch, um die Auswirkungen verschiedener Stressszenarien auf unser Portfolio zu simulieren. In enger Zusammenarbeit mit unserer Asset-Management-Tochter Nuveen nehmen wir dann auf Grundlage dieser Bewertungen Anpassungen an unseren Risikopositionen vor. Diese durchweg defensive Ausrichtung ist sehr wichtig für den langfristigen Kapitalerhalt und die Ertragsstärke des Investmentportfolios des General Accounts.
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Nuveen-Umfrage war eine geplante Ausweitung und Diversifikation der Private-Market-Allokationen institutioneller Investoren. Wie identifiziert und sichert sich der General Account in diesem Bereich neue Investitionschancen?
TIAA ist bereits seit vielen Jahren an den privaten Märkten aktiv und investiert schon deutlich länger als andere Akteure der Branche in diese Anlageklassen, was an der Illiquidität unserer Verbindlichkeiten und unserem Zugang zur breiten Nuveen-Plattform liegt.
Für uns ist das zunehmende Anlegerinteresse an Private-Market-Anlagen keine Überraschung. Schließlich handelt es sich um wachsende Märkte mit attraktiven Anlagemöglichkeiten, die differenzierte Renditen generieren und zur Portfoliodiversifikation beitragen können.
Die Herausforderung besteht darin, dass es sich um relativ illiquide Anlagen handelt: Ohne die Fähigkeit, diese Illiquidität zu absorbieren, ist eine umfangreichere Berücksichtigung von Private-Market-Anlagen in einem Anlageportfolio schwierig.
TIAA hat diesbezüglich mehrere Vorteile. Zum einen können wir als verbindlichkeitsorientierter Investor mit relativ stabilen langfristigen Verbindlichkeiten auch in weniger liquide Private-Market-Strategien investieren, um attraktive Renditeaufschläge zu vereinnahmen.
Zum anderen hat unsere Investmenttochter Nuveen umfassende Private-Market-Expertise aufgebaut und skalierbare Strategien für unterschiedliche Segmente der privaten Märkte entwickelt. Durch die Reichweite und den Zugang von Nuveen zu einzigartigen Transaktionen in diesen Bereichen haben wir unsere Private-Market-Investments kontinuierlich ausbauen können. Diese haben in unterschiedlichen Konjunkturzyklen eine sehr gute Performance erzielt.
Unter den außerbörslichen Festzinsanlagen ist Real Estate Debt weiterhin gefragt. Wie ist Ihr Ausblick in Bezug auf die Erholung am Immobilienmarkt?
Hierzu gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Eine lautet, dass Immobilien seit jeher eine zyklische Anlageklasse sind und dass auf Phasen einer exzessiven Bautätigkeit letztlich die Absorption des Neuangebots und damit eine erneute Stabilisierung der Märkte folgt. Andere meinen, dass wir es – insbesondere im durch die Pandemie stark veränderten Bürosektor – mit einer Phase struktureller und dauerhafter Veränderungen zu tun haben. Dafür scheint zu sprechen, dass vermehrt Büroflächen in Wohnraum umgewandelt werden, wobei die Renditen derartiger Projekte noch abzuwarten sind.
Unsere Ansicht entspricht der Immobilienweisheit „Lage, Lage, Lage“: Wir meinen, dass der Standort bei Immobilieninvestitionen entscheidend ist und nicht alle Immobilientypen über einen Kamm geschert werden können. Während der Bürosektor unter Druck steht, verbessern sich die Aussichten in anderen Immobiliensektoren – selbst bei Einzelhandelsimmobilien gibt es Anzeichen für ein Comeback. Die Bewertungen passen sich an das neue Umfeld mit höheren Zinsen an und wir beobachten viele opportunistische Transaktionen, die wieder Kapital in den Sektor locken.
Als verbindlichkeitsorientierte Investoren können wir in diese weniger liquiden Private-Market-Strategien investieren, um attraktive Renditeaufschläge zu vereinnahmen.
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1 Die angegebenen Daten und Angaben wurden nicht durch eine unabhängige dritte Partei überprüft. Weder Emilia Wiener noch ein anderes Mitglied des TIAA General Account Teams sind in Portfoliomanagement-Entscheidungen für andere Nuveen-Strategien eingebunden.