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Makroausblick

Geopolitische Umbrüche und Zoll-Risiken: Die richtige Strategie für eine neue Ära der Unsicherheit

Laura Cooper
Head of Macro Credit and Global Investment Strategist
Mark Patrick
Macro & Country Risk Team, TIAA Financial Risk and Capital Management
Drei Lehren aus den jüngsten Entscheidungen der Zentralbank hero

Q&A mit Laura Cooper und Mark Patrick von TIAA

Das globale Machtgefüge verschiebt sich, etablierte Ordnungen geraten ins Wanken und stellen Staaten und Investoren gleichermaßen vor die Frage, welcher Weg jetzt der richtige ist. Gemeinsam mit Mark Patrick, Head of Macro and Country Risk von TIAA, der Muttergesellschaft von Nuveen, erörtern wir die wichtigsten Gründe für diese Umbrüche und ihre Auswirkungen für Anleger.

Laura Cooper: Mit dem größeren Isolationismus der USA und ihrem Rückzug aus multilateralen Foren scheinen wir uns auf eine multipolare Weltordnung zuzubewegen, in der mehrere Großmächte um die internationale Vormachtstellung ringen. Wie beurteilen Sie die veränderten geopolitischen Machtverhältnisse?

Mark Patrick: Die seit dem Zweiten Weltkrieg weitgehend vorherrschende, von liberalen Werten geprägte Weltwirtschafts- und Sicherheitsordnung unter der Führung der USA bröckelt bereits seit mehreren Jahren. Die russische Invasion in der Ukraine kam einem Angriff auf diese Weltordnung und das Sicherheitsempfinden der Europäer gleich und hat neue Spannungen an den NATO-Grenzen entfacht. Durch die politische Zäsur in den USA wird dieses Gefüge noch weiter ausgehöhlt. Nachdem sich die Biden-Administration noch um eine Stärkung globaler Bündnisse bemüht hat, stellt die isolationistischere Politik von Präsident Trump mit seinen Zolldrohungen die Grundprinzipien der internationalen Ordnung in Frage.

Das Ergebnis ist eine gefährlichere, weniger berechenbare Welt, in der unklar ist, welche Verhaltensregeln international gelten. Die zunehmenden Spannungen haben die Angst vor einem möglichen Konflikt um Taiwan und China geschürt, während die jüngsten Drohungen in Bezug auf Grönland, Dänemark und den Panamakanal die strategische Neuausrichtung der USA unterstreichen. Gleichzeitig stellen sich Russland, China, Nordkorea und der Iran gemeinsam gegen die Überreste der freiheitlichen Handelsordnung.

 

LC: Die Abkehr von der Globalisierung stellt Anleger und Unternehmen, die lange von einem stabilen globalen Handelsumfeld profitiert haben, vor neue Herausforderungen. Welche Auswirkungen wird das haben?

MP: Wir haben es mit drei Arten von Herausforderungen zu tun: den wirtschaftlichen, den militärischen und den fiskalischen Auswirkungen. Auf wirtschaftlicher Ebene ist mit einer Eskalation der Handelsspannungen zu rechnen, vor allem zwischen den USA und China. Das wird zu einer erhöhten Marktunsicherheit und Inflationsdruck führen. Auf regionaler Ebene werden die Länder versuchen, ihre Abhängigkeit von globalen Lieferketten weiter zu verringern. Dadurch gibt es eine Bewegung in Richtung wirtschaftlicher Autarkie. Diese Dynamik wird Investmentfirmen dazu zwingen, ihre Portfolios immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, um die geopolitischen Risiken zu minimieren.

Mit dem Zerfall der Sicherheitsordnung steigt auch das Risiko zwischenstaatlicher Konflikte. Nach Jahren der Unterfinanzierung müssen Europa und die USA ihre Verteidigungsfähigkeit stärken. Die Möglichkeit von Konflikten zwischen Atommächten birgt ebenfalls beispiellose Risiken. Dadurch kommt es zu strategischen Schaukämpfen, während militärische Befehlshaber und Geheimdienste fieberhaft versuchen, sich für potenzielle Krisen zu wappnen.

Der wirtschaftliche Druck und die politische Polarisierung machen es schwieriger für Staaten, diese wachsenden Bedrohungen zu adressieren. Die globale Finanzkrise, die Pandemie und die dadurch angeheizte Inflation haben die Finanzkraft vieler Industrienationen geschwächt. Hinzu kommen der Finanzierungsbedarf für die dringend notwendige Energiewende und die mangelnde Bereitschaft der Wähler, umfangreiche Investitionen in Verteidigungs- und Klimaschutzinitiativen zu unterstützen.

 

LC: Der Ausblick ist geprägt von Unwägbarkeiten, von möglichen Handelskriegen bis hin zum Schreckgespenst großflächiger Konflikte. Wie sollten sich Anleger in diesem Umfeld positionieren?

MP: Anleger und Risikomanager müssen in diesem Umfeld vor allem wachsam und anpassungsfähig sein. Bewusste Anlageentscheidungen sind jetzt notwendiger denn je. Ein Ansatz, der darauf setzt, dass die Globalisierung diese Krise überdauert, ist möglicherweise nicht mehr tragfähig.

In einem Umfeld erhöhter Risiken ist die Diversifikation die erste Verteidigungslinie. Anleger sollten in unterschiedliche Anlageklassen, Sektoren und Regionen investieren, um ihre Portfolios besser gegen Marktschocks und geopolitische Störereignisse abzuschirmen. Für General Account Manager wie bei TIAA hat die Sicherstellung eines breit diversifizierten Portfolios weiterhin höchste Priorität.

Im Umgang mit geopolitischer Unsicherheit sind darüber hinaus Szenarioanalysen unverzichtbar. Anleger müssen sich fragen: „Was könnte schieflaufen?“ Durch die Modellierung potenzieller Szenarien können Investmentteams Frühwarnsignale identifizieren und proaktive Entscheidungen treffen. Wenn zum Beispiel die Spannungen zwischen China und Taiwan eskalieren sollten, könnte es notwendig werden, Gelder aus Unternehmen abzuziehen, die stark von den chinesischen Märkten abhängig sind. Präventivmaßnahmen auf der Grundlage von Szenarioergebnissen können helfen, Portfolios vor künftigen Schocks zu schützen.

Ein weiterer aufkommender Trend ist die Neubewertung von Anlagerisiken im Hinblick auf nationale Rechtsordnungen. Die Annahme, dass alle Regionen gleich stabil und berechenbar sind, ist überholt. Bei Anlageentscheidungen sollten jetzt auch geopolitische Risiken, die Handelsdynamik und die regionale Fragmentierung der Wirtschaft berücksichtigt werden.

Anleger müssen aufpassen, dass sie nicht zu stark in Märkten investiert sind, die zwar eine hohe Bonität oder hohe Länderratings vorweisen können, aber mit geopolitischen Herausforderungen konfrontiert sind. Im heutigen Anlageumfeld ist die Entwicklung eines robusten Rahmens zur Bewertung länderspezifischer Risiken unverzichtbar.

 
Die Annahme, dass alle Regionen gleich stabil und berechenbar sind, ist überholt.

LC: Können Erfahrungen aus geopolitischen Umbrüchen der Vergangenheit Anlegern helfen, sich im aktuellen Umfeld besser zurechtzufinden?

MP: Eine wichtige Lehre aus früheren Finanzkrisen wie dem Dotcom-Crash und der globalen Finanzkrise von 2008 ist, dass statistische Modelle, die auf historischen Daten basieren, versagen können. Diese Modelle gründen häufig auf der Annahme, dass sich Vermögenswerte in der Zukunft genauso verhalten werden wie in der Vergangenheit. Das ist aber eine gefährliche Annahme, wenn es um menschliches Verhalten und geopolitische Ereignisse geht.

Die Finanzmärkte haben gezeigt, dass sogenannte „Jahrhunderthochwasser“ sehr viel häufiger auftreten können als erwartet. Daher müssen Anleger traditionelle Risikomodelle hinterfragen und für plötzliche, korrelierte Ereignisse gerüstet sein, die sich historischen Mustern entziehen.

Das Wichtigste für Anleger ist, flexibel zu bleiben und bereit zu sein, gängige Annahmen in Frage zu stellen. Die Märkte sind mehr denn je Teil der politischen und sozialen Dynamik. Mit Anpassungsfähigkeit und Resilienz werden Anleger besser für diese Ära der Unsicherheit aufgestellt sein.

 
Eine wichtige Lehre aus vergangenen Finanzkrisen ist, dass statistische Modelle, die auf historischen Daten basieren, versagen können.

LC: Letztlich steht die Welt an einem Scheideweg. Wie sich die Staaten an diese neue Realität anpassen, neue Bündnisse eingehen und katastrophale Konflikte verhindern, bleibt abzuwarten. Auf das Zeitalter der Stabilität und Berechenbarkeit könnte eine Ära der Unsicherheit folgen. Umso wichtiger ist es für Anleger, ihre Strategien zu überdenken und Maßnahmen zu ergreifen, um diese Risiken zu mindern.

 

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