05. Dez 2024
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Energiewende-Indikatoren in der Praxis: Clean Energy Infrastructure
Ein Verständnis der Geschwindigkeit, mit der die Energiewende voranschreitet, kann helfen, nicht nur Risiken, sondern auch attraktive Investitionsmöglichkeiten frühzeitig zu identifizieren. In unserer vor Kurzem veröffentlichten Studie Die Energiewende:10 wichtige Indikatoren für institutionelle Investoren haben wir Schlüsselindikatoren identifiziert, mit denen Anleger den Überblick über Fortschritte und konkrete Ausgestaltung der Energiewende behalten können.
Jordi Francesch, Head of Global Clean Energy Asset Management bei Nuveen Infrastructure, erläutert die Bedeutung von drei dieser Indikatoren - staatliche Handelspolitik, CO2-Reduktion in Unternehmen und Finanzierung von Klimatechnologien - für die Entwicklung und Umsetzung von Saubere-Energie-Projekten. Dieser Artikel ist Teil einer Serie.
Indikator 7 – Wichtige politische Initiativen mit Auswirkungen auf den Welthandel
Die Geopolitik hat entscheidenden Einfluss auf die Handelspolitik. Angesichts des andauernden Kriegs in der Ukraine und des strategischen Wettlaufs zwischen den USA und China um die Vorreiterschaft bei Technologien für die Energiewende gilt dies aktuell mehr denn je. Handelspolitische Maßnahmen haben Auswirkungen auf Lieferketten, politische Entscheidungen anderer Regierungen und die Marktdynamik in verschiedenen Energiesektoren wie Solarenergie, Windkraft und Batteriespeicher. Durch die geopolitischen Konflikte haben Energieunabhängigkeit und -sicherheit enorm an Bedeutung gewonnen. Vor diesem Hintergrund erwägen immer mehr Länder eine gezielte Förderung erneuerbarer Energiequellen und -infrastruktur. Daher ist es für unsere Strategie wichtig, dass wir Entwicklungen im Bereich der Handels- und Subventionspolitik im Blick behalten.
Die politischen Initiativen mit der größten Bedeutung für unsere Strategie und den Fortschritt der Energiewende sind der europäische Green Deal und der Inflation Reduction Act in den USA. Aber auch durch andere Förderprogramme wie den Repower EU Plan, den U.S. Infrastructure and Jobs Act und den 14. Fünfjahresplan der chinesischen Regierung eröffnen sich bedeutende Chancen. Was die Handelspolitik angeht, liegt unser Hauptaugenmerk auf EU-Zöllen auf Elektrofahrzeuge aus China sowie auf Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China, die Auswirkungen auf die Solar-Lieferkette haben.
Indikator 3 – CO2-Reduktion der Unternehmen
Ein weiterer wichtiger Indikator für Clean-Energy-Investitionen sind die Verpflichtungen der Unternehmen zur Dekarbonisierung. Große Unternehmen wie Amazon, Google und Apple sind Vorreiter beim Abschluss langfristiger Ökostrom-Lieferverträge, sogenannter PPAs (Power Purchase Agreements), mit denen sie ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen und sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen. Diese Unternehmen möchten ihren Kunden CO2-neutrale Produkte und Dienstleistungen anbieten. Daher sind sie bereit, langfristige Vereinbarungen mit Anbietern sauberer Energie einzugehen.
Dieser Trend geht über den Technologiesektor hinaus: Auch die Fertigungs- und Schwerindustrie setzen zunehmend auf PPAs, um sich gegen die Volatilität der Energiekosten abzusichern. Für die Ökostromanbieter, die Unternehmen auf diese Weise bei der Dekarbonisierung unterstützen, stellen PPAs stabile, langfristige Einnahmequellen dar, durch die sich die finanzielle Tragfähigkeit ihrer Clean-Energy-Projekte verbessert.
Indikator 9 – Finanzierung von Klimatechnologien
Im Bereich der sauberen Energien sind die Investitionskosten und die Kosten pro Megawatt für die verschiedenen Technologien in den letzten Jahren deutlich gesunken. Dieser Trend, der sich von der Onshore-Windenergie über die Photovoltaik bis zu Batterietechnologien fortgesetzt hat, beschleunigt die Energiewende. Diese Fortschritte sind das Ergebnis von Investitionen. Daher ist es wichtig, genau zu beobachten, wie sich die Finanzierung von Klimatechnologien entwickelt: wie viel Geld aufgebracht wird und welche Projekte finanziert werden.
Insbesondere die sinkenden Batteriekosten haben sich als Game-Changer erwiesen, da Batteriespeicher zu einer größeren Netzstabilität beitragen und eine Ausweitung des Anteils erneuerbarer Energien im Energiemix ermöglichen. Wir entwickeln aktiv sowohl unabhängige Batteriespeicherprojekte als auch an lokale Solaranlagen gekoppelte Batteriesysteme. Diese Fortschritte unterstützen nicht nur eine bessere Integration von erneuerbaren Energien in das Energiesystem, sondern bieten auch Flexibilität bei der Speicherung und Verteilung von Energie. So tragen sie zu effizienteren und zuverlässigeren Clean-Energy-Infrastruktur bei. Letztlich ermöglichen die fallenden Kostenkurven höhere Investitionen in saubere Energie.
Ein erhebliches künftiges Investitionspotenzial bietet sich zudem in der Entwicklung schwimmender Offshore-Windparks (Floating Offshore Wind Energy). Länder mit Gewässern mit großer Wassertiefe wie Japan, Korea und einige europäische Länder könnten von dieser Technologie profitieren, die eine verlässlichere Energieausbeute bietet als Onshore-Windkraftanlagen. Diese Projekte sind zwar noch fünf bis zehn Jahre von der Wirtschaftlichkeit entfernt, könnten aber in Zukunft erhebliche Investitionsmöglichkeiten bieten.
Die Clean Energy Strategie von Nuveen Infrastructure investiert in den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und zielt darauf ab, durch Investitionen in qualitativ hochwertige, defensive Infrastrukturvermögenswerte verlässliche regelmäßige Einnahmen und Kapitalwachstum zu generieren.
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